Kunstmuseum HundertwasserDichter Innenteil

Aus der KulturPASSage

Fast jede_r Tourist_in und Einwohner_in Wiens kennt das Hundertwasserhaus, doch nur wenige verirren sich in das Museum Hundertwasser (Kunsthaus Wien), das nur eine Tramstation davor zu finden ist. Zugegeben, leicht zu finden war es trotz Beschilderung nicht. Dafür besticht es wie das Hundertwasserhaus durch seinen ersten Eindruck, wenn man davorsteht.

Foto: Joel Meyerowitz

Die Kasse war sofort auffindbar und lenkt im ersten Moment vom Boden ab, der – typisch Hundertwasser – nicht eben, sondern wellenförmig ist. Personen mit Rollstuhl sollten sich Begleitpersonen besorgen, wenn sie dieses Haus besuchen.

Eine Besonderheit des Hauses sind die Brunnen, die im Haus verteilt sind, die nicht immer so aufgebaut sind, wie man es vermutet. Zum Beispiel sieht man bei einem Brunnen, wie Wasser durch Düsen den Marmor hinaufbefördert wird, was den Eindruck erweckt, dass das Wasser steinaufwärts springt, um sich dann zum Schluss in die Tiefe zu stürzen. Ebenfalls eine Besonderheit des Hauses ist, dass man immer wieder verglaste Nischen findet, wo Bäume aus dem Haus ins Freie wachsen. Besonders gefiel mir Hunderwassers Architekturprojekt «Hügelwiesen Landschaft». Hier sieht man, dass Hundertwasser (gebürtiger Stowasser) sich sehr für den Naturschutz einsetzte.

Die aktuelle Ausstellungsretrospektive, die sich im dritten und vierten Stock befindet und noch bis Anfang November zu sehen ist, führt einen in die Zeit der 60er- bis 80er-Jahre. Unter den Bildern von Straßenszenen, Landschaften und Menschenporträts des Künstlers Joel Meyerowitz bestechen vor allem seine Momentaufnahmen aus den Metropolen der Welt.

In späteren Jahren entdeckt er die schon «ausgestorbenen» Plattenkameras wieder und fabriziert damit Bilder, in denen besonders der Aspekt des Lichts im Mittelpunkt steht. Vor allem die Bilder über rothaarige Menschen sind da für mich sehr auffallend.

Eine nette Idee ist das Poster zum Mitnehmen, als Andenken, das übrigens kostenlos im vierten Stock zu finden ist.

Als Fazit kann ich nur jedem empfehlen, auch wenn man sich für Kunst nicht besonders interessiert, dieses Haus doch einmal zu besuchen. Der Eindruck, der bestimmt bleibt, ist: Warum baut man nicht mehr Häuser dieser Art, die technisch aber auf modernem Stand sind.

INFO:

KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser

Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien

www.kunsthauswien.com

Öffentliche Verkehrsmittel:

U1 oder U4 bis Schwedenplatz, weiter mit Straßenbahnlinie 1 (Richtung Prater Hauptallee) bis Radetzkyplatz, dannach ca. 5 Gehminuten. Oder: U3 oder U4 bis Landstraße/Wien Mitte, weiter mit Straßenbahnlinie O (Richtung Praterstern) bis Radetzkyplatz, danach ca. 5 Gehminuten