Von Hobbys und BerufenDichter Innenteil

Hobbys sind von Berufen unterscheidbar, auch wenn man eine Person gar nicht kennt. Die Unterschiede zeigen sich deutlich an Geburtstagen. Nehmen wir beispielsweise einen Schlosser, der gerne fotografiert. Der bekommt zum Geburtstag bestimmt keine Drehbank, sondern eine Kameratasche mit Hermelin drumherum oder früher einen Belichtungsmesser. Gleichzeitig wird die Ärztin, die gerne kocht, bestimmt kein Skalpell, sondern eher einen japanischen Messersatz kriegen oder eine schöne, tönerne Gratinform. Es wird davon ausgegangen, dass Menschen für ihren Beruf gerüstet und ausgerüstet sind.

Einer der ältesten Witze ist die Frage an Menschen, die sich gerade eine neue Frisur gekauft haben, was ihr Friseur denn von Beruf wäre. Und diese Frage drängt sich bei vielen Menschen und täglich auf. Als Metapher, aber durchaus auch frisurbedingt. Im Umkehrschluss ließen sich interessante Geschenksideen zusammenstellen, würden Leute beobachtet und analysiert, was sie in der Öffentlichkeit so von sich preisgeben, ohne zu wissen, was sie tatsächlich beruflich und hobbymäßig ausüben. Das wissen sie oft selbst nicht, so der Eindruck. Da gibt es manche Christen, hinter denen der Satan persönlich vermutet werden kann, dabei ist es dann eher der Beruf, der sie zu einem Verhalten zwingt, das solch eine Vermutung überhaupt zulässt. Die sind dann eher hobbymäßig in christlicher Mission unterwegs, was schade ist, weil bestimmt viel mehr Menschen es brauchen, dass ihnen professionell christlich begegnet wird, der Chef hat das vor etwa 2000 Jahren selbst so vorgeschlagen, allen gleich zu begegnen und keine Unterschiede zu machen. Das ist im Lauf der Zeit ein wenig neu interpretiert und die Wahrheit der Zeit als Tochter unterworfen worden.

Hobbysprachpolizist

Hobbys werden im Englischen übrigens hobbies geschrieben. Das fällt mir als Hobbysprachpolizisten auf, daher habe ich mir selbst eine rot-grüne Polizeikelle geschenkt, die ich hervorhole, wenn etwas total richtig oder vollkommen falsch geschrieben ist. So etwas würden echte Polizisten niemals unterm Weihnachtsbaum finden, Lektoren auch nicht. Seit geraumer Zeit lässt sich feststellen, dass sich viele mit dem Thema Migration auseinandersetzen. Gleichzeitig lässt sich kein erhöhter Absatz von Büchern feststellen, die es von Menschen mit einschlägiger Erfahrung zu diesem Thema gibt. Daraus schließen wir, dass es sich bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Migration um ein berufliches Hobby handeln muss. Alle gehen davon aus, dass alle sich damit auskennen, und schenken diesbezüglich nichts. Hier haben wir nichts zu verschenken. Viele sprechen aus eigenen Erfahrungen, das Staatsgebiet ist förmlich übersät von Experten. Ein Freund ist zum Beispiel von Kärnten nach Wien gezogen, weil er keine Stelle in seinem Beruf gefunden hat, ein klassischer Wirtschaftsflüchtling, einer von vielen. Ich selbst bin eher aus Jux und Tollerei quasi ein paar mal umgezogen, habe aber die Behörden immer aufs Kreuz gelegt und mir wo auch immer eine Aufenthaltsgenehmigung erschlichen, asylmäßig eher aussichtslos. Die Flucht aus dem damals blauorangen Kärnten mit der Argumentation «Flucht aus der 3. Welt» hätte vielleicht gegolten.

Monopoly-Spieler

Wir sollten zusammenlegen und unserer Bundesregierung und den Kollegen der EU ein paar Bücher über Migration schenken, vielleicht auch ein paar Fortbildungseinheiten. Ein paar Sachen werden noch durcheinandergebracht. Einer meint hier, dass eine Kernregion nicht gut genug «geschützt» wird. Ganz kurz: Die Menschen flüchten, es ist kein militärischer Angriff. Es wird behauptet, dass Griechenland «zu wenig Problembewusstsein» hätte. Ich denke, dass deren Problem an sich eine Dimension hat, dass niemand mehr ein separates Bewusstsein herstellen muss. Grundsätzlich haben die mitteleuropäischen Monopoly-Spieler schon ein paar Sachen gelernt, was Migration betrifft. Dass es zum Beispiel bedeutet, von einem Ort zu einem anderen zu gehen. Die zentrale Frage aber ist: Was tun diese Monopoly-Spieler beruflich? Die Gesamtausgabe aller Faschingssitzungen der letzten 25 Jahre müssen wir ihnen nicht schenken, die haben sie beruflich intus. Die bestehen ausschließlich aus unveränderten Auszügen von Protokollen aus Parlament und Nationalrat. Das ist wohl auch der Grund, warum der Fasching nicht mehr lustig ist.