Dannebergpredigt: Kriege gehören ins Museumtun & lassen

Ich habe selten einen so treffenden Werbespruch wie jenen vom Militärhistorischen Museum im Wiener Arsenal gehört: «Kriege gehören ins Museum». Dort können die Gerätschaften bestaunt werden, die der Menschheit damals wie heute Leid, Tote, Verstümmelte bescherten.

In Hiroshima zeugen Gedenkstätten von der großen Katastrophe des ersten Atombombenabwurfs durch die USA über Japan. Wir könnten es wissen: Nuklearwaffen gehören ins Museum. Die Atommächte dieser Welt sind wie US-Präsident Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un nicht davon überzeugt. Es werde Feuer, Wut und Macht geben, wie sie die Welt noch nie gesehen hätten, droht Trump Nordkorea auf dessen nukleare Drohgebärde.

Das Buch «Kriegstrommeln» von Mira Beham ging dem Verhältnis von Krieg und Kriegsberichterstattung seit dem Ersten Weltkrieg nach. Die Verdichtung und Beschleunigung der Kommunikationsmittel hat die Kriegsberichterstattung zu einer Waffe gemacht. Mira Beham beschrieb am Beispiel des Jugoslawienkrieges die Rolle von Werbeagenturen und Medien für militärische Interventionen. Wir könnten es wissen: «Die Kriegsberichte gerieten zu einem Werkzeug der Unterdrückung dessen, was jene, über deren Köpfe hinweg entschieden wird, über ihn wissen möchten, sogar wissen müssten – zum Beispiel als Souverän in Demokratien.» («Zeit online», 1996).

In seinem Buch «Tagwache!» berichtete Josef Baum in den 80er Jahren erbarmungslos von den Erfahrungen eines Präsenzdieners beim österreichischen Bundesheer. Im «Falter» hieß es damals: «Vielleicht sollten friedenswillige und antimilitaristische Männer (…) die Arbeit Baums fortsetzen. Die ‹Tagwache› kann da geradezu als Lehrbuch benutzt werden.» Das wurde anscheinend verabsäumt. Wir hätten es vor dem tragischen Tod eines Rekruten der Garde im niederösterreichischen Horn wissen können, dass Kriege und die Einübung darauf ins Museum gehören.

«Frauen für Frieden und eine gewaltfreie Welt» Künstlerische Intervention

Volksstimme-Fest, 2. und 3. September

2., Jesuitenwiese